Artis Observatio. Allgemeine Zeitschrift für Kunstsoziologie und Soziologie der Künste https://www.biejournals.de/index.php/ao <p>Die Zeitschrift ARTIS OBSERVATIO - <em>Allgemeine Zeitschrift für Kunstsoziologie und Soziologie der Künste</em> profiliert eine breit angelegte disziplinübergreifende empirisch wie theoretische sozialwissenschaftliche Untersuchung künstlerisch-ästhetischer Erscheinungen. <a href="https://www.biejournals.de/index.php/ao/about">Mehr</a>.</p> Fakultät für Soziologie/ Abteilung: Theorie de-DE Artis Observatio. Allgemeine Zeitschrift für Kunstsoziologie und Soziologie der Künste 2750-7521 Editorial https://www.biejournals.de/index.php/ao/article/view/7123 <p>&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> Christian Steuerwald Copyright (c) 2024 Christian Steuerwald https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0 2024-03-22 2024-03-22 3 5 5 10.11576/ao-7123 Gewalt als produktive Irritation https://www.biejournals.de/index.php/ao/article/view/6709 <p>Rezension zu: Braun, Andreas &amp; Steuerwald, Christian (Hg.). 2022. Kunst und Gewalt. Springer VS: Wiesbaden, 284 Seiten. ISBN: 9783658384210. Preis € 59,99</p> Thorsten Benkel Copyright (c) 2024 Thorsten Benkel https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0 2024-03-22 2024-03-22 3 141 145 10.11576/ao-6709 Literarisches Schreiben als Warenproduktion. https://www.biejournals.de/index.php/ao/article/view/6679 <p style="font-weight: 400;">Rezension zu: Raolin Amlinger: Schreiben. Eine Soziologie literarischer Arbeit.</p> Christa Karpenstein-Eßbach Copyright (c) 2024 Fabian Sokolowski https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0 2024-03-22 2024-03-22 3 147 150 10.11576/ao-6679 Entschlüsselung des globalen Kunstfeldes: Larissa Buchholz Modell der dual cultural world economy https://www.biejournals.de/index.php/ao/article/view/7030 <p>Larissa Buchholz Buch »<em>The Global Rules of Art. </em><em>The Emergence and Divisions of a Cultural World Economy</em>« ist eine 2022 bei Princeton University Press in der Reihe <em>Princeton Studies in Global and Comparative Sociology </em>veröffentlichte Studie, die das Ergebnis umfangreicher Datenerhebung aus über zehn Jahren ist. Das 416 Seiten zählende Buch ist in acht Kapitel unterteilt, welche wiederum in drei Teile gegliedert sind. Dadurch lässt sich ein erster Eindruck auf die Kernthemen des Buches gewinnen: Von der Entstehung des globalen Kunstfeldes zeitgenössischer Kunst von den späten 1980er-2010er Jahren (Teil 1: Macro-Perspektive), über die Dynamiken der künstlerischen Anerkennung im globalisierten Feld (Teil 2: Meso-Perspektive) zu zwei Fallstudien, welche die Lebenswege der Künstler Gabriel Orozco und Yue Minjun beispielhaft im Hinblick auf ihre Erfolgsgeschichten darstellen (Teil 3: Micro-Perspektive). Methodisch führte Buchholz ein Mixed-Methods Forschungsdesign durch, das sowohl quantitative als auch qualitative Datenanalyse nutzt.</p> Diana Kral Copyright (c) 2024 Diana Kral https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0 2024-03-22 2024-03-22 3 151 161 10.11576/ao-7030 Machtmissbrauch am Theater https://www.biejournals.de/index.php/ao/article/view/6732 <p>Rezension zu <strong>Schmidt, Thomas. 2019. Macht und Struktur im Theater: Asymmetrien der Macht. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, 441 Seiten. ISBN: </strong><strong>978-3-658-26450-5.</strong></p> Anna Staab Copyright (c) 2024 Anna Staab https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0 2024-03-22 2024-03-22 3 163 168 10.11576/ao-6732 Kunst in den Augen von Laien https://www.biejournals.de/index.php/ao/article/view/7023 <p>Abstract</p> <p>Im Kontext der Forschungslücke zur Rezeption zeitgenössischer Kunst auf das Laienpublikum zielt die vorliegende Arbeit auf die induktiv-deduktive Entwicklung eines begrifflichen Instrumentariums zur Erfassung von Laienrezeption zeitgenössischer Kunst unter undogmatischer Orientierung an Bourdieus Rezeptionstheorie.</p> <p>Mittels problemzentrierten Fokus-Interviews, die in einem zirkulären Prozess der iterativen Annäherung zwischen dem empirischen Material und dem damit korrespondierenden Kategoriensystem mit der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet werden, wird anhand der Rezeption eines exemplarisch ausgewählten Werks auf der documenta fifteen durch 18 Laien eine fallorientierte Laienrezeptionstypologie entwickelt. Anhand der Merkmale der Rezeptionsform, der Formaliaverwendung, der Kontextualisierung, urteilsrelevanten Aspekten und den allgemeinen Kunsterwartungen lassen sich mit der einfühlenden, der enträtselnden und der verortenden Orientierung drei typische Umgangsweisen mit dem Kunstwerk identifizieren, die mit variierenden subjektiven Sinngebungen verbunden werden können. Dabei zeigt sich, dass die ausgewählte künstlerische Arbeit sich in unterschiedlichem Maß für die beobachteten Zugangsweisen eignet. Die Typen können zudem mit unterschiedlichen Besuchshäufigkeiten von Kunstausstellungen verbunden werden.</p> <p>Bourdieus Rezeptionstypologie erweist sich dabei als insbesondere im Kontext quantitativer Forschungsdesigns exklusionsverstärkende Reproduktion der kunstfeldinternen Abwertung von Laienrezeptionen. Sein Habituskonzept erscheint dagegen als vielversprechend für zukünftige qualitative Studien zum konkreten Rezeptionsverhalten von Laien im Kontext ihrer sozialen Lagen.</p> Mira Bickert Copyright (c) 2024 Mira Bickert https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0 2024-03-22 2024-03-22 3 5 45 10.11576/ao-7023 Jimi Hendrix https://www.biejournals.de/index.php/ao/article/view/7124 <p><em>Jimi Hendrix</em> ist einer der größten Pop-Stars der frühen Pop-Musik. Er ist nicht nur ein Künstler, der die Pop-Musik durch seine Klangexperimente mit dem E-Gitarren-Ensemble entscheidend und nachhaltig geprägt hat, sondern zudem ein Gesamtkunstwerk, das sich bis heute in ikonischer Form reproduziert. Die den Text leitende Forschungsfrage lautet, wie sich diese Konstitution des Gesamtkunstwerkes <em>Jimi Hendrix</em> ereignet. In einer an der soziologischen Praxistheorie geschulten Sicht wird im Beitrag zur Beantwortung dieser Frage zunächst nachgezeichnet, wie <em>Jimi Hendrix</em> seit der Mitte der 1960er Jahre als Pop-Star wirkmächtig geschieht – er ist der unumstrittene Star der großen Pop-Festivals von <em>Monterey</em> bis <em>Fehmarn</em>. Dazu werden in einer Untersuchung einer seiner frühen Auftritte – am achten und neunten November 1966 im <em>Big Apple Club</em> in München – zunächst die seriellen Ereignislinien aufgespürt, die durch ihre Verflechtung bewirken, dass <em>Jimi</em> <em>Hendrix</em> zu einem Pop-Star wird. Daran anschließend verdeutlicht der Text, wie <em>Jimi</em> <em>Hendrix</em> zu mehr avanciert als einem kurzfristigen Ereignis, indem seine Konsolidierung als Pop-Star an exemplarischen Ereignissen – <em>Monterey</em>, <em>Woodstock</em>, <em>Fehmarn</em> – nachgezeichnet wird. In einem letzten Schritt zeigt der Text dann auf, wie sich <em>Hendrix</em> als Gesamtkunstwerk verfestigt.</p> Frank Hillebrandt Copyright (c) 2024 Christian Steuerwald; Frank Hillebrandt https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0 2024-03-22 2024-03-22 3 10.11576/ao-7124 Verrat an der eigenen Klasse? https://www.biejournals.de/index.php/ao/article/view/7122 <p>Die Klassenfrage hat Konjunktur, und dies sowohl in der Soziologie wie auch in der Literatur. Dabei richten beide – Soziologen und Literaten – den Blick spätestens mit der hybriden Form der Sozioautobiographie auch auf die eigene Person. Der erstaunliche ›turn‹, bei dem das soziale Thema der Klasse mit individueller Selbstreflexion gekreuzt wird, kommt ursprünglich aus Frankreich, fand jedoch gerade in Deutschland schnell Nachahmer. Schaut man auf die Schriften der deutschen Epigonen eines Didier Eribon, so fällt auf, dass, während in Frankreich zumeist der soziale Aufstieg erzählt und sozialkritische Rückblenden auf die eigene Herkunft eingearbeitet werden, in den deutschsprachigen Romanen mehrheitlich eine Positionierung vollzogen wird, die Anleihen bei der historischen Bohème nimmt und sich in der Pose des prekären Künstlers gefällt. Der Beitrag geht dieser Tendenz nach und entfaltet die These, dass die Autorinnen und Autoren einschlägiger Sozioautobiographien entgegen ihrer Selbstwahrnehmung zu den Aufsteigern in die neue, die Ästhetisierungsgesellschaft prägende Mittelklasse zu zählen sind. Argumentiert wird, dass sich die Klassenübergänger zu einer antibürgerlichen Subkultur rechnen, die den kulturellen Wertewandel von Disziplin, Pflicht und Erhöhung des Lebensstandards hin zu Kreativität, Flexibilität, Selbstverwirklichung und Lebensqualität zwar einleitete, seit den 1960er Jahren jedoch von ihrer eigenen Erfolgs- und Auftstiegsdynamik überholt wurde und sich gegenwärtig als kreative Klasse in der Mitte der gehobenen bürgerlichen Gesellschaft wiederfindet.</p> Christine Magerski Christian Steuerwald Copyright (c) 2024 Christian Steuerwald; Christine Magerski https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0 2024-03-22 2024-03-22 3 73 96 10.11576/ao-7122 Darrel Ellis – Gespenster der HIV/AIDS-Krise. https://www.biejournals.de/index.php/ao/article/view/6908 <p>Der Schwarzamerikaner Darrel Ellis (1958-1994) nahm mit einer kleinen Installation bestehend aus zwei Fotografien der an den Folgen von AIDS verstorbenen Fotografen Robert Mapplethorpe und Peter Hujar sowie zwei daraus entstandenen Gemälden an Nan Goldins Ausstellung <em>Witnesses Against our Vanishing</em> (1989) teil. Die Ausstellung versammelte damals aktuelle Arbeiten, die in der HIV/AIDS-Krise enstanden sind und den Opfern gedachten. Ellis' Re-Paintings der Fotografien, die ihn selbst zeigen, stehen aber in der eigenwilligen Spannung zwischen Erinnerung an die beiden Fotografen und der Thematisierung seiner Selbst. &nbsp;Der Artikel nimmt die Gemälde zum Anlass zu fragen, welche soziale Erfahrung ein People of Colour der USA &nbsp;in seinen Bildern der gängigen Deutung der HIV/AIDS-Krise &nbsp;hinzufügt.&nbsp;</p> Ringo Rösener Copyright (c) 2024 Ringo Rösener https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0 2024-03-22 2024-03-22 3 97 128 10.11576/ao-6908 Das Ordnen literarischer Felder, Systeme und Akteure https://www.biejournals.de/index.php/ao/article/view/6799 <p>In dem Beitrag stellen Julia Ingold und Christoph Jürgensen das Konzept des <em>Live Handbuchs Literaturvermittlung</em> vor, das 2025 bei J. B. Metzler erscheinen wird. So wichtig Literaturvermittlung mit ihren Formen und Funktionen für mehr oder minder alle Prozesse im literarischen Feld ist, so wenig ist sie bislang umfassend reflektiert bzw. überblickt worden, von wenigen Versuchen abgesehen, das Feld überhaupt erst einmal (teilweise) abzustecken. Systematiken, Ordnungsversuche und Einzelaspekte finden sich unter den Schlagwörtern Literaturbetrieb, Literaturdidaktik, Buchmarkt, literarisches Leben, Literatursystem, literarisches Feld und Literaturszene. Eine umfassende Darstellung, die Theorie und Praxisbezug vereint, ist bisher ausgeblieben. Auf dieses historische wie methodische Desiderat reagieren Ingold und Jürgensen, indem sie das <em>Handbuch Literaturvermittlung</em> projektieren.</p> <p>In der synchronen Perspektive fokussiert sich ihr Interesse dabei auf die gegenwärtige Vermittlung von Literatur im engeren Sinne, also Belletristik. Heuristisch fassen sie den Begriff der Literaturvermittlung ebenso weit und verstehen darunter alles, was in Form von Material, Akteur:innen und Ereignissen zwischen literarischem Text und Leserschaft vermittelt. Die erste Leistung des Handbuchs ist eine umfassende Kartographie des beinahe unerschöpflichen Feldes der Literaturvermittlung im deutschsprachigen Raum vorzulegen. Im Gegensatz zu ‚typischen‘ Handbüchern sind die in Rede stehenden Objekte in einem andauernden Prozess zu beobachten, bei dem diachrone und synchrone Entwicklungen zusammenwirken. Um Ordnung in die Darstellung der solcherart eng vernetzten Strukturen und Akteur:innen zu bringen, folgt die Gliederung chronologisch den Wegen der Texte von der Entstehung bis zur Leserschaft.</p> Julia Ingold Christoph Jürgensen Copyright (c) 2024 Julia Ingold https://creativecommons.org/licenses/by-nd/4.0 2024-03-22 2024-03-22 3 129 140 10.11576/ao-6799