(Stadt-)Gesellschaft als soziale Plastik
Eine ethnographisch-explorative Fallstudie zur Soziologik der Intervention eines Bildenden Künstlers in Esens und Duisburg
Schlagworte:
Bildende Kunst, Soziologie, Konflikt, Urban SocietyAbstract
Der Autor möchte mit seinem auf einer ethnographisch-explorativen Fallstudie basierenden Artikel zur Beantwortung der Fragen beitragen, wie einzelne bildende Künstler:innen in Stadt und Gesellschaft intervenieren und welche spezifischen, die Bildende Kunst betreffenden Handlungsmuster und -strategien dabei zum Tragen kommen. Die Fallstudie versteht sich als erster Schritt in Richtung weiterer Einzelfallstudien zur Bildenden Kunst und darauf aufbauenden komparativen Analysen. Auf dem Wege zu diesem Erkenntnisziel befasst sich der Verfasser im vorliegenden Artikel zunächst mit Konvergenzen im Interventionsverständnis der von Joseph Boys geprägten Bildenden Kunst und der aktuellen Soziologie. Daran schließt eine biographische Skizze des in Duisburg lebenden jüdisch-persisch-deutschen Künstlers Cyrus Overbeck an. Es folgen ethnografische Beobachtungen einzelner künstlerischer Interventionen Overbecks. Auf diese und noch weitere Beobachtungen aufbauend wird sodann gezeigt, dass die Soziologik der Overbeck’schen Interventions-Kunst auf mindestens drei produktiven sozialen (nicht logischen!) Paradoxien/Paradoxien beruht: 1. der Strategie der Strategielosigkeit, 2. der Selbstpositionierung durch Koketterie mit dem Außenseiteretikett und 3. der Konfliktlösung durch Konflikteskalation. Der Künstler selbst darf diese ihn bewegenden Paradoxien/Widersprüche bei Strafe des Misserfolgs nicht auflösen. Vielmehr muss er sie auf Dauer stellen, um mit ihnen ringend seinen kreativen Prozess bzw. seine Interventionen in Stadt und Gesellschaft voranzutreiben.
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